„Die europäische Dimension des Sports“
Winfried Wiencek, Generalsekretär
Fotos: Anabel Bettgens, BMI
Datum: 01. November 2011
„Die europäische Dimension des Sports“
„Deutsche Interessen und europäischer Mehrwert“,
unter diesem Motto lud das Ressort Sport beim Bundesministerium des Innern (BMI) alle Fachverbände des DOSB zu einem Workshop in die Räume des BMI nach Bonn ein.
Wie bereits beim 30. Jahrestag des olympischen Kongresses in Baden-Baden will sich auch der DGS auf europäischer Bühne stärker für die Belange der EDSO und auch die Interessen des DGS einsetzen, um hiermit die Möglichkeiten einer kontinuierlichen und verbesserten Arbeit des Gehörlosensports in der Europäischen Union auszuloten, z.B. ob der Einsatz von hauptamtlichem Personal in einer Geschäftsstelle der EDSO von der EU finanziert werden könnte.
Mit dem Vertrag von Lissabon, der am 1. Dezember 2009 in Kraft getreten ist, hat die Europäische Union zum ersten Mal eine unterstützende Kompetenz für den Sport erhalten, denn auch die Bundesregierung und der Deutsche Sport, besonders der DOSB, haben sich immer wieder und intensiv für die Aufnahme des Sports in das EU-Recht bzw. in den Vertrag von Lissabon eingesetzt.
So sind zwei Grundsätze besonders zu beachten und zwar:
1.) Der Grundsatz der Subsidiarität,
sprich des eigenverantwortlichen Handelns mit Unterstützung durch die öffentliche Hand, denn nur wenn ein klarer europäischer Mehrwert gegeben ist, können Maßnahmen verabschiedet werden.
2.) Der Grundsatz der Autonomie des Sports,
denn aus deutscher Sicht ist dies der Kern der Besonderheit des Sports, welche die EU nach Artikel 165 AEUV (= Arbeitsweise der Europäischen Union-Vertrag) bei der Ausübung ihrer neuen Kompetenz berücksichtigen soll, denn viele Dinge regelt der Sport am besten selbst und ist dabei aber auch an natürliches Recht und allgemeine Grundsätze (Transparenz und gute Geschäftsführung) gebunden und kann sich deshalb auch nicht im rechtfreien Raum bewegen. Auch für den Sport gelten das europäische Wettbewerbs- und Kartellrecht und der Sport kann hier nicht die oft geforderten „Bereichsausnahmen“ verlangen und erhalten.
Frau Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin im BMI, eröffnete um 10.00 Uhr mit ihrer Begrüßungsrede den Workshop, der mit Vorträgen von den Herren Dr. Michael Krejza (Leiter Sport Unit, EU Kommission), Dr. Àkos Reinhardt (Ungarn, EU-Sportministerrat), Prof. Dr. Gerd Langguth (Uni Bonn, Staatssekretär a.D., ehem. Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland), Prof. Dr. Martin Nolte (Deutsche Sporthochschule Köln) bis zur Mittagspause ergänzt wurde.
Nach der Mittagspause begann dann um 14.00 Uhr unter der Leitung von Moderator Eike Schulz (ZDF) die Podiumsdiskussion mit Harri Syväsalmi (Finnland, Sportdirektor), Dr. Ákos Reinhardt, Dr, Michael Krejza, Prof. Dr. Gerd Langguth, Prof. Dr. Martin Nolte, Gerhard Böhm, (BMI, Abteilungsleiter Sport), Dr. Michael Vesper (DOSB, Generaldirektor) bei denen auch die zahlreichen Besucher Fragen an die Podiumsteilnehmer stellen konnten.
Erwähnenswert sei hier an dieser Stelle noch, dass Harri Syväsalmi (Sportdirektor und Minister für Bildung und Kultur Finnlands) sich mit den Teilnehmern des DGS, Präsident Karl-Werner Broska, Generalsekretär Winfried Wiencek und Sportdirektorin Sabine Grajewski, auch in Gebärdensprache unterhielt und der EDSO Generalsekretär Juha Matti Aaltonen ein guter Bekannter von ihm ist, denn auch die Tochter von Herrn Syväsalmi ist laut Auskunft von Aaltonen hörgeschädigt.
In den Pausen führten die DGS Vertreter mit Dolmetscherunterstützung durch S. Grajewski, die üblichen Kontaktgespräche mit aus Sicht Gehörloser wichtigen Personen und Vertretern des deutschen und europäischen Sports um auch in Europa den Gehörlosensport noch bekannter zu machen als er schon ist und auch, um dabei die Interessen des Deutschen Gehörlosen-Sportverbandes nicht nur auf internationaler, sondern auch besonders auf europäischer Bühne, eindrucksvoll vorzubringen und zu vertreten.
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