Das NRW Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport hatte gemeinsam mit der Gold-Kraemer-Stiftung und dem Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport zur Tagung mit dem Thema „Inklusion durch Sport – Forschung für Menschen mit Behinderung“ ins Rhein-Energie-Stadion in Köln eingeladen. Neben dem Generalsekretär des DGS, Winfried Wiencek, der Geschäftsführerin der LGSV NRW, Diana Aleksic nahmen auch der Jugendsekretär der DGSJ, Phillip Wacker und Anne Köster aus der DGS Geschäftsstelle an der Tagung teil.
Die Tagung war sehr gut besucht, ein klares Zeichen, dass die Umsetzung von Inklusion im Sport ein brandaktuelles Thema ist. Humorvoll und lebendig führte Matthias Berg, ehemals sehr erfolgreicher Leichtathlet und Skialpinist im Behindertensport, durch die Tagung.
Durch die völkerrechtlich verbindliche Erklärung Deutschlands zur Umsetzung der UN Menschenrechtskonvention für Menschen mit Behinderung ergibt sich auch für das Sportwesen Forschungs- bzw. Handlungsbedarf.
Inklusion hat die uneingeschränkte, selbständige und selbstbestimmte Teilhabe und Teilgabe aller Menschen einer Gesellschaft zum Ziel. Welche Rolle bzw. Funktion hat dabei der Sport, welche Aufgaben stellen sich? Ist Inklusion im Sport machbar? Wird Inklusion im Sport dem Einzelnen gerecht, ist jeder Mensch mit Behinderung in den Sport „inkludierbar“? Schafft Inklusion im Sport neue Formen der Exklusion? Welche Grenzen gibt es? Wo und in welcher Form findet Inklusion im Sport bereits statt? Gibt es praktische, praktikable und vergleichbare Lösungen? Die Fragestellungen sind vielfältig, mit Vergleichs- und Machbarkeitsstudien wird deutschlandweit versucht, sowohl den Begriff Inklusion und deren Entwicklung zu klären als auch die Voraussetzungen und Möglichkeiten der Umsetzung im Sportwesen.
Deutlich wurde auf dieser Tagung: Es wird geforscht – auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlicher Zielsetzung. In zwei Haupt- und vier Fachvorträgen wurden bisherige, vorläufige Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Projekten vorgestellt, zum Teil wurden aus Ergebnissen resultierende erste Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Der Gehörlosensport ist bislang in diesen Forschungen noch vollkommen unberücksichtigt.
In einer abschließenden Expertendiskussion wurden die verschiedenen Aspekte der Inklusionsforderung an das deutsche Sportwesen von Funktionären, politischen Vertretern, Beschäftigten im Sport und Aktiven in einer offenen Gesprächsrunde erörtert.